Ist es Spiel? Ist es Kunst? Die Meinungen zum Thema Affenmalerei gehen auseinander. Und doch ... Erst kürzlich betonte der Künstler Jonathan Meese die Nähe zwischen Kunst und Spiel. »Kunst ist das Kind in dir«, proklamierte er. Sicher, Menschenaffen haben keinen Begriff von Kunst. Doch sie wollen spielen. Und dabei bringen sie Erstaunliches hervor. Denn die ästhetische Qualität der über 500 Bilder, die im Rahmen des affenBRUT-Projektes entstanden sind, ist unstrittig.
Anfang Mai war es wieder einmal soweit: Während bundesweit die Werbeaktion für »The new Kingdom« aus der Reihe »Planet der Affen« anlief, wurde im Leintalzoo Schwaigern filmreif gemalt. Unter der Regie von Christine Peter, Fachfrau für Tierbeschäftigung, entstanden im Laufe von drei Tagen dutzende farbenfrohe Bilder. Gern gesehener Gast am Set: Matthias Geßmann, Juniorchef des Zoos (Foto), der die Schimpansendame Panya bei einer ihrer Malsessions besuchte.
Viele der neu entstandenen Werke sind voraussichtlich ab Mitte Juni in unserem Galerie-Shop verfügbar.
Die Künstliche Intelligenz ChatGTP beantwortet Fragen nach der Kunstwürdigkeit der Affenmalerei und rekapituliert deren Unterschiede zu den bildnerischen Schöpfungen einer KI. Illustriert ist das Gespräch mit Bildern, die von dem Text-zu-Bild-Generator »DALL-E« auf Basis unserer Textvorgaben generiert wurden (siehe oben).
»Warum ich vor einigen Jahren angefangen habe, von Tieren gemalte Bilder zu sammeln, kann ich gar nicht mehr genau sagen«, so der Medizinjournalist Dr. Rüdiger Höflechner. »Es muss wohl die Faszination gewesen sein, die mich erfasste, als ich zum ersten Mal von malenden Affen hörte.« Mittlerweile umfasst die Sammlung des Österreichers 150 Unikate von rund dreißig verschiedenen Tierarten.
Und auch wenn seine Sammlung, wie Höflechner augenzwinkernd bemerkt, nicht mit der Eremitage mithalten könne, so hat er sich doch – gewissermaßen notgedrungen – für eine Petersburger Hängung entschieden. Hier lesen Sie seine Gedanken zu den Objekten seiner Leidenschaft ...
In Anlehnung an den Terminus »Art brut«, der die Werke von Kindern, Laien sowie von Menschen mit kognitiven Defiziten beschreibt, haben wir für die Arbeiten der Menschenaffen den Begriff »Art brut animal« kreiert. Warum? Lesen Sie dazu den Beitrag von Heinz Hachel »Ist es Kunst?«
Expressiv und vor Kraft strotzend: Vier von zwanzig neuen Werken
In unserem Galerie-Shop finden Sie zurzeit mehr als 60 expressive Bilder, ein jedes ein Unikat und gemalt von nicht-menschlicher Hand. Entstanden ist dieses weltweit wohl umfangreichste Angebot in punkto Affenmalerei im Leintalzoo Schwaigern – gemalt von einer Gruppe malbegeisterter Schimpansen und dem talentierten Kapuzinermädchen Nola-Nici.
Auf dem schwarz grundierten Baumwoll-Maltuch entwickeln die Farben eine ganz besondere Intensität. Bis dato sind rund 25 dieser markanten Werke entstanden.
Schon ihre Namen hören sich malerisch an: Bea, Panya und Negine. Ihr Zuhause ist der Leintalzoo Schwaigern. Der Tierpark liegt idyllisch im Leintal nahe Heilbronn. Familienbetrieben und naturnah angelegt, beherbergt der Zoo Deutschlands größte Schimpansen-Gruppe. Mehr als 33 Individuen zählt sie. Und seit zwei Jahren gehört hier auch die Malerei zum Beschäftigungsangebot. Und immer mehr der cleveren Zeitgenossen entdeckt das Malen für sich. Zum Beispiel auch: Leon, Freddy und Jacky. Und viele andere. Zumeist verraten schon die ersten Versuche mit Pinsel und Leinwand eine gehörige Portion Talent.
Fotos von Nola-Nici: Annett Maaß
Nola-Nici wird das quirlige Kapuzinermädchen gerufen, das seit Kurzem im Leintalzoo Schwaigern als recht begabte Malerin reüssiert. Dabei tritt sie in die Fußstapfen von – in der wissenschaftlichen Literatur durchaus bekannten – Artgenossen wie Pablo und Cobra. Die Beiden malten bereits 1958 in Münster bzw. Moskau. Damals im Dienste der Verhaltensforschung. Obwohl ausgesprochen intelligent und anpassungsfähig, sind Kapuzineraffen im Genre der Primatenmalerei etwas recht Seltenes. Außergewöhnlich ist auch die Maltechnik von Nola-Nici. Denn für den Farbauftrag verwendet sie nicht nur den Pinsel, sondern – verspielt wie sie ist – auch kleine Stöckchen, Moos und Gemüsestückchen, die sie wie einen Stempel handhabt. Betreut wird ihre Malakrobatik von der Tierpflegerin Annett Maaß.
In der Edition plus_3 verschmelzen archaische Kreativität und digitale Kunst zu einer ganz eigene Ästhetik. Jetzt sind 13 neue Arbeiten entstanden: Werke, die wieder auf dem malerischen Input von Orang-Utan Barito basieren. Doch diesmal haben unsere Algorithmen etwas völlig Neues und Einzigartiges geschaffen: Bilder, in denen fließende Formen und Farben sich zu enigmatischen Objekten jenseits aller Erfahrung verdichten. Experiment geglückt. Aber schauen Sie selbst ...
Kunstsammler und Kunstprofessoren kaufen affenBRUT. Künstler und Kunstinteressierte tun es. Ethnologen, Evolutionsbiologen und Tierfreunde auch. Und natürlich alle Menschen, die mit einem originellen Geschenk eine Freude bereiten möchten. Hier zeigen wir Ihnen einige der schönsten Werke, die in den letzten 10 Jahren ihre Liebhaber und Käufer gefunden haben.
Als Bombastischen Lyrismus beschreibt Jean-Marie Gallais, Kunstkritiker und Gastwissenschaftler am Duisburger Lehmbruck-Museum für moderne Kunst, die Arbeit 0116 von Orang Utan Barito. Seine augenzwinkernde Betrachtung zum Thema Affenkunst finden Sie in unserem News-Blog unter 11|2013.
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